Zwei Neue im Visier: HFC-Kader könnte noch weiter wachsen

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Halle/MZ. – Daumen hoch oder Daumen runter? Die Entscheidung darüber sollte beim Halleschen FC noch am Mittwochabend fallen. Da tagte Sportdirektor Thomas Sobotzik mit dem Vorstand und befand darüber, ob mit Mittelefeldroutinier Yannick Stark, der sich seit Dienstag beim Fußball-Drittligisten als Probespieler vorstellt, der vierte Winterzugang unter Vertrag genommen wird.

Hallescher FC: Letzte Kader-Fragen vor Schließung des Transferfensters

Zwei zentrale Fragen werden bei der Entscheidungsfindung maßgeblich sein: Wie schnell kann der 33-jährige Stark, der durch 218 Spiele in der zweiten Bundesliga unter anderem für 1860 München Darmstadt 98 und Dynamo Dresden zwar viel Erfahrung vorweisen kann, seit Sommer aber ohne Verein ist und acht Monate kein Pflichtspiel mehr bestritten hat, der Mannschaft helfen? Und: Wie schnell steht der an der Schulter verletzte Niklas Landgraf wieder zur Verfügung?

Denn nur aufgrund dessen Ausfall haben sie beim HFC Überlegungen angestellt, doch noch mal tätig zu werden, bevor sich das Transferfenster am Donnerstag um 18 Uhr schließt. „Es gilt jetzt, die Eindrücke aus den Einheiten zu bewerten und abzuwägen. Ob es drei Wochen oder drei Monate dauert, bis er auf seinem besten Level zurück ist, lässt sich in wenigen Einheiten aber nicht messen“, sagte Sobotzik der MZ am Mittwochvormittag.

Am Abend sickerte dann durch, dass sich der HFC auch mit einer Verpflichtung von Lok Leipzigs Luca Sirch auseinandersetzt. Klar ist: Kommt einer der Gehandelten oder sogar beide, würde sie beim HFC die 30 voll machen. So viele Spieler, zumindest auf dem Papier, stünden dann bei den Rot-Weißen unter Vertrag.

HFC-Kader sollte laut Sobotzik eigentlich schrumpfen

Dabei hatte Sobotzik noch vor dem Jahreswechsel angekündigt, den Spielerkreis verkleinern zu wollen. Das sei eine „Notwendigkeit“, sagte er. Fünf Spieler – Verteidiger Jordi Wegmann sowie die Offensivspieler Matthew Meier, Patrick Hasenhüttl, der von Darmstadt 98 ausgeliehene Jon Henry Crosthwaite sowie Andor Bolyki – sollten den Verein verlassen.

Aus dem Quintett hat aber bisher nur Meier einen neuen Klub gefunden, der 19-Jährige schloss sich Holstein Kiel II an. Darüber hinaus verließ lediglich Torwart-Eigengewächs Luca Bendel den HFC und wechselte zu Regionalligist FC Eilenburg. Für alle der vier weiteren Aussortierten habe es zwar ebenfalls Angebote gegeben, diese seien laut Sobotzik von den Spielern jedoch abgelehnt worden.

Bei Wegmann spielten nach MZ-Informationen noch andere Gründe eine Rolle: Der Verteidiger wusste bei einem Probetraining beim SV Sandhausen durchaus zu überzeugen, Trainer Jens Keller bevorzugte aber einen anderen Spielertyp. „Das hat mich schon verwundert. Wir müssen das aber so akzeptieren, auch wenn das für alle Beteiligten die schlechteste Lösung ist“, sagte Sobotzik zum Stillstand bei dem Quartett.

Schwierige Finanzsituation beim Halleschen FC

Die Spieler nehmen nun derzeit am Training der U19 des HFC teil, bleiben auf der Gehaltsliste. Für den Verein ist das ein teures Missverständnis. Die Abgänge sollten eigentlich finanzielle Entlastung und gleichzeitig Spielraum für punktuelle Nachbesserungen im Kader schaffen. Umgesetzt wurden die mit den Verpflichtungen von Flügelspieler Tarsis Bonga, Verteidiger Brian Behrendt und Torwart Philipp Schulze dennoch.

Setzt der HFC – nach einem Minus von 550.000 Euro aus der Saison 2022/23 – für den Klassenerhalt alles auf eine Karte? „Das Szenario, dass uns nicht alle der fünf genannten Spieler verlassen, war in unseren finanziellen Planungen durchaus einkalkuliert“, sagte Sobotzik. „Finanziell können wir aber keine großen Sprünge mehr machen.“ Müsste der HFC bei einer Verpflichtung Starks auch nicht, das finanzielle Risiko wäre überschaubar – ob er aber sportlich helfen kann, muss nun beantwortet werden.

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