Viele Neuansiedlungen: Leipzig/Halle ist 2023 führender Logistik-Standort in Deutschland

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Halle/MZ – Das Ballungszentrum Leipzig/Halle hat sich im Vorjahr bei den Logistikimmobilien-Investitionen in Deutschland auf Platz eins vorgeschoben. Laut dem aktuellen Marktbericht des Beratungsunternehmens Logivest wurden in der Region Ansiedlungen auf einer Fläche von gut 275.000 Quadratmetern vorgenommen. Auf dem zweiten Platz befindet sich die Region Hannover mit circa 250.000 Quadratmetern, es folgt der Großraum Berlin/Brandenburg (siehe Grafik).

Verkehrsanbindung und Grundstückspreise locken Investoren

Zu den größten Einzelprojekten in Leipzig/Halle zählt laut Logivest der Exeter Logistikpark in Kabelsketal (Saalekreis). Seit dem Vorjahr entstehen dort insgesamt vier Hallen mit einer Gesamtfläche von rund 49.000 Quadratmetern. In Bitterfeld-Wolfen baut der Immobilien-Entwickler Garbe eine Halle mit rund 40.000 Quadratmetern. Dort war zwar ein vorgesehener Mieter abgesprungen, nun füllt ein Autohersteller die Flächen. In Leipzig errichtet der Autobauer BMW eine rund 38.000 Quadratmeter umfassende Logistikhalle als Eigennutzer.

Für EQT-Exeter war nach eigenen Angaben vor allem die Nähe zum Flughafen Leipzig/Halle, die gute Verkehrsanbindung zu Autobahnen und verfügbare Mitarbeiter durch die Großstädte Leipzig und Halle ausschlaggebend für die Ansiedlung. In der Regel werden die großen Hallen von den Logistikfirmen oder anderen Nutzern wie Online-Händlern oder Industriebetrieben gemietet.

Leipzig/Halle ist bei den Logistik-Immobilienprojekten mit Baustart 2023 auf Platz eins vorgerückt.
Leipzig/Halle ist bei den Logistik-Immobilienprojekten mit Baustart 2023 auf Platz eins vorgerückt.

Büttner/Logivest

Dass sich viele Logistiker für Leipzig/Halle entscheiden, dürfte auch an den relativ günstigen Mieten liegen. Bei Neubauten ergeben sich hier Spannen von fünf Euro pro Quadratmeter und Monat bis hin zu 16 Euro. „Einer der Faktoren, mit welchem die regionalen Unterschiede zu erklären sind, sind die Grundstückpreise“, erläutert Kuno Neumeier, Vorstandschef der Logivest Gruppe. Leipzig/Halle liegt bundesweit eher in der unteren Hälfte, mit 5,30 bis sechs Euro Miete pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In München sind es 10,50 bis 16 Euro.

Insgesamt wurden in Deutschland wegen steigender Zinsen und hoher Baukosten 2023 deutlich weniger neue Logistikimmobilien gebaut. Nach Angaben von Logivest gab es den Baustart von insgesamt rund 3,8 Millionen Quadratmetern Logistikfläche – etwa 1,4 Millionen Quadratmeter und damit knapp 27 Prozent weniger als im Jahr 2022. Dass der Logistikimmobilienmarkt trotz des diesjährigen Einbruchs aber großes Potenzial hat, zeigt laut Logivest auch die Projektpipeline, die nach wie vor gut gefüllt ist. „Wenngleich nicht jedes geplante Projekt 2024 bereits umgesetzt werden wird, so sprechen wir doch von zwölf bis 13 Millionen Quadratmetern projektierter Logistikimmobilienfläche, von denen rund drei Millionen Quadratmeter bereits in konkreten Planungen sind“, erklärt Neumeier und ergänzt: „In den vergangenen Monaten sind die Finanzierungskosten für Neubauten bereits wieder spürbar gesunken, so dass wir mit einer Markterholung ab dem zweiten Halbjahr 2024 rechnen.“

Potenzial in Leipzig/Halle ist groß

Diese Entwicklung könnte auch für die Region Leipzig/Halle von Vorteil sein. Gemeinsam mit der Region Duisburg sieht Logivest hier das größte Potenzial, mit jeweils über einer Million Quadratmeter, dahinter folgt Berlin/Brandenburg mit 750.000 Quadratmetern. Das heißt, Leipzig/Halle dürfte auch in diesem Jahr auf den vorderen Plätzen landen.

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