Senioren den Weg in die digitale Welt ebnen

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Da die Digitalisierung immer wichtiger im Alltag eines jeden Menschen wird, sollte die ältere Generation ebenfalls die Chance erhalten, daran teilzunehmen. Daher wurde das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ ins Leben gerufen, um Senioren und Seniorinnen zu helfen sich Kompetenzen anzueignen. Anfang des Jahres wurde das Volksbildungswerk Klarenthal e.V. in Wiesbaden als Di@ Lotsen-Stützpunkt ausgezeichnet.

Anfang des Jahres wurde  das Volksbildungswerk Klarenthal e.V. in Wiesbaden als Di@ Lotsen-Stützpunkt ausgezeichnet.

Die Nutzung von digitalen Geräten und Medien ist für die breite Mehrheit inzwischen alltäglich geworden. Für Menschen, die diese Medienkompetenz nicht besitzen, ist der Weg ins Netz jedoch eher beschwerlich und mit Unsicherheiten verbunden. Dies betrifft vor allem Ältere. Mit dem Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ hat das Land Hessen ein Angebot zur Vermittlung digitaler Kompetenzen geschaffen, um älteren Menschen den Zugang zu erleichtern. Aktuell beteiligen sich bereits 41 Di@-Lotsen-Stützpunkte in 22 Landkreisen und kreisfreien Städten daran.

Das Volksbildungswerk Klarenthal e.V. in Wiesbaden wurde Anfang des Jahres als Di@-Lotsen-Stützpunkt ausgewählt. An diesem Donnerstag hat Prof. Dr. Heinz Zielinski, der Geschäftsführende Vorstand der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, das Volksbildungswerk Klarenthal e.V. offiziell als Stützpunkt ausgezeichnet und die Urkunde an Romaus Rumanus übergeben.

Bessere Kommunikation mit Familie in Nah du Fern

Smartphones und Internet bieten einen erheblichen Mehrwert. So können ältere Menschen zum Beispiel durch die Nutzung von Messenger-Diensten mit Familienangehörigen in Nah und Fern in Kontakt bleiben. Das Überwinden von Unsicherheiten und das Aufholen fehlender Kenntnisse in diesem Bereich führt außerdem zu einem leichteren Umgang mit den digitalen Medien. Diese kann dann jede und jeder einzelne für sich nutzen und so auch verstärkt am digitalen Leben und darüber hinaus teilnehmen.

Das Leben wird durch Digitalisierung vereinfacht

„Wir freuen uns sehr, dass es in Wiesbaden seit diesem Jahr einen dritten Di@-Lotsen-Stützpunkt gibt, der ältere Menschen in die digitale Welt begleitet und ihnen somit mehr Teilhabe ermöglicht“, sagte Professor Zielinski und ergänzte: „Die Digitalisierung kann unser Leben vereinfachen. Gerade Seniorinnen und Senioren können durch digitale Helfer sehr viel selbstbestimmter bleiben. Über das Smartphone können sie beispielsweise Einkäufe oder Bankgeschäfte erledigen und sich somit Wege ersparen.“

Sprechstunden und Schulungsangebote

Eine wichtige Rolle spielen freiwillige Lotsinnen und Lotsen bei dem Projekt. Die Lotsen leiten die Seniorinnen und Senioren an, erklären Zusammenhänge und geben Hilfestellung. Lokale Stützpunkte dienen der Verankerung vor Ort sowie der Anbindung der Lotsen. Über die Stützpunkte werden die (Schulungs-)Angebote entwickelt und bekannt gemacht.

In Wiesbaden Klarenthal bietet der Digi-Treff weitere unterstützende Angebote für den Lebensalltag wie offene Sprechstunden durch die Di@-Lotsen, Besuchsdienste und aufsuchende Gespräche an. „Wir unterstützen, schulen und üben die Bedienung der Mieter-App, Quartiersplattform oder nach individueller Bedarfslage. Einige Senior:innen haben sich zusammengetan und wünschen sich einen Internet-Anfängerkurs, der sich gerade im Aufbau befindet. Gerne können noch Interessierte dazu kommen“; berichtet Sabine Betz vom Volksbildungswerk. ( Beratung und Aufbaukurs montags von 14:30 – 16:00 Uhr – Hermann-Brill-Str. 4 in 65197 Klarenthal. Individuelle Termine nach tel. Vereinbarung unter 0611-72437920 oder [email protected])

Warnende Worte der Zuständigen für die Arbeit mit den Älteren

„Wir sind sehr froh, Di@-Lotsenstützpunkt geworden zu sein und die Unterstützung der Landesregierung für dieses im Aufbau befindliche Projekt zu erhalten. Die geplanten Einsparungsmaßnahmen der Stadt Wiesbaden im Sozialetat würden für dieses Projekt jedoch ab 2024 das Aus bedeuten. Die Koordination der Di@-Lotsen wäre nicht mehr gewährleistet“, warnt Jutta Lippold, in Klarenthal zuständig für die Arbeit mit Senior:innen.

Hintergrund des Projektes

„Digital im Alter – Di@-Lotsen“ ist ein ressortübergreifendes Projekt, an dem die Hessische Staatskanzlei, das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung und die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ beteiligt sind. Die Federführung liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulungen der Lotsen, die Digitalministerin stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit und die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ unterstützt, begleitet und berät die Stützpunkte.

Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus Sprechstunden für die Lotsen an. Die Hessische Landesregierung stellt allein in diesem Jahr mehr als 130.000 Euro für das Programm zur Verfügung.

Foto: VBW Klarenthal

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