Musche vom SCM über seinen Ausflug auf rechts: „Es war völlig anders“

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Magdeburg – Knapp zehn Minuten vor dem Ende des DHB-Pokal-Viertelfinales gegen die Rhein-Neckar Löwen dürften sich mehrere Fans des SC Magdeburg verwundert die Augen gerieben haben. Doch dies lag nicht am Ergebnis, schließlich befand sich der SCM klar auf Kurs Final 4, für das sich das Team schlussendlich mit dem 34:24 qualifiziert hat. Stattdessen sorgte Matthias Musche für ein ungewohntes Bild auf der Platte. Der eigentliche Linksaußen gab sein Debüt als Rechtsaußen.

„Daniel Pettersson liegt mit Fieber flach und ich schätze die Chancen gering ein, dass er gegen Kiel schon zurückkommen kann. Deswegen wollten wir Tim Hornke herausnehmen“, begründete Trainer Bennet Wiegert die ungewöhnliche Maßnahme mit Blick auf das morgige Auswärtsspiel (20.30 Uhr/ Dyn) beim THW. Auf den ersten Blick wäre es schließlich sinnvoller gewesen, Musches Positionspartner Lukas Mertens nach der anstrengenden EM eine Verschnaufpause zu geben. Aufgrund des drohenden Ausfalls von Daniel Pettersson, dürfte Hornke jedoch auch in Kiel die gesamte Spielzeit auf der Platte stehen, während Musche und Mertens sich auf Linksaußen abwechseln können.

Für Musche war die neue Perspektive ein ungewohntes Gefühl. „Es war komisch, das Spiel von der anderen Seite zu sehen. Es war völlig anders“, sagte der 31-Jährige. Er erzielte zwar auch einen Treffer, diesen jedoch per Gegenstoß. Er musste also nicht von Rechtsaußen in Richtung Tor springen. „Ich hätte auch von Rechtsaußen mit rechts geworfen. Mit links kann ich nicht werfen“, verriet Musche. Und auch wenn er seine Leistung als „ganz gut“ bewertet, soll es sich um einen einmaligen Ausflug handeln, versicherte Musche: „Ich fühle mich auf der anderen Seite wohler.“

Einsatz auf rechts ist kein Problem für Musche

Eigentlich war ein Einsatz von Musche gegen die Löwen nicht geplant gewesen, da er ebenfalls im Vorfeld des Spiels krank war. Doch als Mitte der zweiten Halbzeit die Partie beim 30:18 entschieden war, fragte Wiegert, ob sich Musche einen kurzen Einsatz auf Rechtsaußen vorstellen könne, berichtete Musche: „Um die Kräfte zu verteilen, war es die letzten zehn Minuten kein Problem.“

Bis dato hatte Musche von der Bank einen nahezu makellosen Auftritt seiner Teamkollegen gesehen. Zwar benötigten sie nach der EM-Pause 20 Minuten, um wieder in die gewohnten Abläufe zu finden, doch das Weiterkommen stand zu keinem Zeitpunkt ernsthaft auf der Kippe. „Für das erste Spiel sah es ganz vernünftig aus“, urteilte Musche.

Auch Wiegert hatte wenig an der Leistung seines Teams auszusetzen. Der 42-Jährige haderte lediglich mit der Anfangsphase: „Wir tun uns am Anfang mit dem Tempospiel der Löwen schwer. Wir kommen in den ersten 20 Minuten gar nicht in das Verteidigen. Das gelang uns in der zweiten Halbzeit besser.“

Comeback von Kristjanssonin Kiel unwahrscheinlich

Und so steigen die SCM-Profis heute mit einer breiten Brust in den Bus Richtung Norddeutschland. Neben dem womöglichen weiterhin erkrankten Pettersson wird aber auch Gisli Kristjansson nicht mit dabei sein. Der Isländer kuriert weiterhin seine Fußverletzung von der EM aus. „Ich rechne nicht damit. Das gibt sein Gesundheitszustand noch nicht wieder her“, erklärte Wiegert, angesprochen auf ein mögliches Comeback des 24-Jährigen.

Die einsatzfähigen Spieler der Grün-Roten brennen dafür umso mehr, auch in der Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde zu starten. Schließlich würden sie so die Tabellenführung festigen und den Druck auf die punktgleichen Füchse Berlin – am Donnerstag gegen Flensburg-Handewitt im Einsatz – erhöhen. Für die Kieler, die nach der EM ihre erste Partie bestreiten, ist es hingegen wohl die letzte Chance, doch noch in den Titelkampf einzugreifen.

Bei einem SCM-Sieg würde der THW bereits acht Minuspunkte hinter den Grün-Roten liegen. „Wir stellen uns auf einen heißen Tanz ein. Beide Mannschaften werden sich reinhauen, um das Spiel zu gewinnen“, blickte Musche voraus.

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