Das ist der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland aktuell (13.8.2023)

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Wie voll sind die Gasspeicher in Deutschland? Der Füllstand der Erdgasspeicher aktuell ist weiterhin ein wichtiges Thema, nachdem Russland die Gaslieferungen nach Deutschland vergangenes Jahr zunächst stark gedrosselt, dann sogar ganz gestoppt hat.

Wie viel Gas hat Deutschland noch? Hier die Übersicht über den aktuellen Füllstand der Gasspeicher in Deutschland, ihre Standorte, ihre Funktionsweise beim Speichern von Erdgas, und die News zur Erdgas-Situation in Deutschland.

Wie ist der Füllstand der Gasspeicher aktuell in Deutschland?

Aktuell liegt der gemeldete Füllstand der Gasspeicher in Deutschland bei 90.80 Prozent (+0,33 Prozent im Vergleich zum Vortag, Stand: 13.8.2023, 6.10 Uhr).

Entwicklung: Füllstand der Gasspeicher in Deutschland:

  • 08.08.23: 89,33 Prozent
  • 03.07.23: 80,52 Prozent
  • 08.06.23: 76,08 Prozent
  • 02.05.23: 66,84 Prozent
  • 02.04.23: 64,31 Prozent
  • 01.03.23: 70,10 Prozent
  • 08.02.23: 76,26 Prozent
  • 02.01.23: 90,51 Prozent
  • 07.12.22: 96,00 Prozent
  • 15.11.22: 100,00 Prozent
  • 19.10.22: 96,59 Prozent
  • 12.09.22: 87,95 Prozent
  • 01.08.22: 68,55 Prozent
  • 15.06.22: 55,95 Prozent
  • 29.04.22: 33,74 Prozent.

Aktuell liegt der Füllstand der deutschen Gasspeicher also deutlich höher als vor einem Jahr. Eine tagesaktuelle Übersicht über den Füllstand gibt es auch hier bei der Gas Infrastructure Europe (GIE).

Gasverbrauch: Wie viel Gas braucht Deutschland pro Jahr?

Im Jahr 2022 hat Deutschland im Durchschnitt insgesamt 847.470 GWh Gas verbraucht. Damit sank der Verbrauch um 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021 (1.029.056 GWh). Am meisten Erdgas wird im Dezember und Januar verbraucht, am wenigsten im Juli und August.

Wie lange halten die Gasspeicher im Winter?

Wenn die Gasspeicher voll sind, können sie laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, den deutschen Gasbedarf etwa zwei kalte Wintermonate lang decken.

Aktuelle News zum Füllstand der Gasspeicher in Deutschland

  • Die Großhandelspreise für Erdgas sind im Juli und August 2023 leicht gestiegen. „Unternehmen und private Verbraucher müssen sich weiterhin auf schwankende Preise und ein höheres Preisniveau einstellen“, heißt es bei der Bundesnetzagentur.
  • Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, muss bis zum 1. September 2023 ein Speicherfüllstand von 75 % erreicht werden. Das Speicherziel wurde bereits im Juni erreicht, berichtete die Bundesnetzagentur Mitte Juni. „Die Gasflüsse nach Deutschland sind stabil und ausgeglichen“, so die Behörde.
  • Der Preis für europäisches Erdgas sank Mitte Mai 2023 erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro je Megawattstunde. Die Gaspreise setzen so ihren seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort.
  • Ungeachtet von Protesten aus der Bevölkerung und Ablehnung durch die Landesregierung und Aktivisten sind Mitte März erste Arbeiten für den geplanten Bau von zwei weiteren Terminals für Flüssig-Erdgas (LNG) östlich von Rügen angelaufen.
  • Der Füllstand der Erdgasspeicher in Deutschland hatte am 15. November 2022 die 100-Prozent-Marke erreicht.
  • Russland hatte im Sommer 2022 angekündigt, Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August wegen Wartungsarbeiten für drei Tage zu stoppen. Am 31. August wurde die Lieferung dann gestoppt – und nicht wieder aufgenommen.
  • Am 25. Juli 2022 hatte der russische Konzern Gazprom bereits angekündigt, die Gasmenge vom 27. Juli an auf 20 Prozent der maximalen Kapazität zu senken.
  • Nach dem Stopp der Gaslieferungen aus Russland kommt das Gas jetzt aus anderen Ländern. So hat Norwegen Russland im vergangenen Jahr als wichtigsten Gaslieferanten für Deutschland abgelöst. Insgesamt kamen 33 Prozent des 2022 von Deutschland importierten Gases aus dem skandinavischen Land, nur noch 22 Prozent aus Russland. 2021 hatte Russland noch 52 Prozent des Gases geliefert. Seit 2023 gibt es auch mehrere Flüssiggas-Terminals in Deutschland.
Das Spezialschiff "Höegh Esperanza" liegt während der Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven vor Anker. Nach dem russischen Aus für Gaslieferungen bekommt Deutschland  sein Gas jetzt aus anderen Ländern - und auf anderen Wegen.
Das Spezialschiff „Höegh Esperanza“ liegt während der Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven vor Anker. Nach dem russischen Aus für Gaslieferungen bekommt Deutschland  sein Gas jetzt aus anderen Ländern – und auf anderen Wegen.
Bild: Michael Sohn, dpa

Gasspeicher in Deutschland aktuell: Das sind die Standorte

Rund 40 Standorte für Gasspeicher listet die Initiative Erdgasspeicher in Deutschland auf.

  • Rönne
  • Etzel
  • Krummhörn
  • Jemgun
  • Nüttermoor
  • Huntorf
  • Harsefeld
  • Reitbrook
  • Bremen-Lesum
  • Kalle
  • Uelsen
  • Epe
  • Xanten
  • Rehden
  • Empelde
  • Kraak
  • Peckensen
  • Rüdersdorf
  • Bernburg
  • Staßfurt
  • Peißen
  • Allmenhausen
  • Bad Lauchstädt
  • Kirchheiligen
  • Reckrod
  • Stockstadt
  • Hähnlein
  • Frankenthal
  • Eschenfelden
  • Sandhausen
  • Fronhofen
  • Wolfersberg
  • Schmidhausen
  • Inzenham
  • Bierwang
  • Breitbrunn

Quelle: Initiative Energien Speichern e.V. (INES), ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher, der nach eigenen Angaben 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten repräsentiert.

Die Karte der Erdgasspeicher in Deutschland gibt es auch hier als Download.

Wieviele Erdgas können die Gasspeicher in Deutschland speichern?

Das gesamte Fassungsvermögen an deutschen Gasspeichern liegt laut INES bei rund 23 Milliarden Kubikmetern Gas. Deutschland liege damit auf Rang 4 der weltweiten Speicherkapazitäten. Nur in den USA, der Ukraine und Russland gebe es noch größere Kapazitäten.

Auch der Gasspeicher in Haidach bei Salzburg, der bislang nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen war und vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas versorgte, ist für Deutschland wichtig. Im Juli erklärte Österreichs Regierung dann, dass man den wichtigen Gasspeicher schnell selbst anzapfen werde.

Wie funktioniert ein Gasspeicher?

  • Um Erdgas in einem Gasspeicher einlagern zu können, wird dieses zunächst einmal gefiltert und verdichtet und dann unter hohem Druck in den Speicher gepresst.
  • Um das stark abgekühlte Gas wieder aus dem Speicher zu bekommen, wird dieses in der Förderanlage erwärmt.
  • Außerdem wird das Gas in Trockentürmen getrocknet – während der Speicherung lagert das Gas nämlich Wasser ein.
  • Anschließend wird das Erdgas – das so genannte Arbeitsgas – über die Leitungen dorthin gepumpt, wo es benötigt wird.

Welchen Füllstand müssen Gasspeicher laut Gesetz haben?

Der Deutsche Bundestag hatte im März das Gasspeicher-Füllstandsgesetz verabschiedet. Nach einer inzwischen erneuerten Verordnung müssen die Betreiber von Gasspeichern bestimmte Füllstandsvorgaben erfüllen, nämlich einen Füllstand von

  • 75 Prozent am 1. September
  • 85 Prozent am 1. Oktober
  • 95 Prozent am 1. November

Alle drei Ziele wurden vorzeitig erreicht.

Gasspeicher in Deutschland: Wie kann ein Gas-Notstand verhindert werden?

Wirtschaftsminister Robert Habeck versprach 2022, die Gasversorgung in Deutschland mit allen Mitteln gewährleisten zu wollen. Hinzu kam Ende September ein finanzielles Hilfspaket, um die explodierenden Gas-Kosten zumindest teilweise aufzufangen. So übernahm der Staat die Dezember-Abschlagszahlung der deutschen Gaskunden. Dazu wurde der Gaspreis für Kunden ab März 2023 zum Teil gedeckelt – was sich mit den da schon wieder sinkenden Gaspreisen überschnitt. Die Entlastungen für Gas und Wärme landen automatisch beim Kunden.

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