Abschied von Thomas Jeschner: Visionär und Filmkünstler aus Halle

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Halle/MZ. – Ein Praktiker mit Visionen. Einer, der Ideen hatte und die Energie, sie gemeinsam mit Verbündeten umzusetzen. Ein Mansfelder aus Eisleben, Jahrgang 1967, gelernter Bergmann, Germanist und angesehener Filmproduzent.

Abschied von einem Kulturschaffenden

Das alles kann man über Thomas Jeschner sagen, der am vergangenen Freitag an den Folgen einer schweren Krankheit verstorben ist, wie die Kunststiftung Sachsen-Anhalt am Montag in Halle mitgeteilt hat. Vor allem aber war Thomas Jeschner ein freundlicher, zugewandter, verlässlicher Mensch. Und mit dem etwas kantigen, aber herzhaften Humor seiner Heimat gesegnet.

Engagement für die Heimat

„Wir machen hier einen Umzug. Da geht man in einer Reihe!“, rief er an einem schönen Oktobersonntag des Jahres 2021 den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einer außergewöhnlichen Demo in Eisleben per Megafon zu.

Und dann wanderten sie alle durch die Stadt. Zweck der Aktion, veranstaltet im Rahmen des „Heimatstipendiums“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, war, die vor Ort verstreuten Teile der heimatgeschichtlichen Sammlungen an einen zentralen Platz zu bringen – wenigstens temporär. Das Ganze wurde zum Volksfest und war ein Beweis dafür, dass man etwas erreichen kann für sein Revier, wenn man es nur stark genug will.

Filmische Erfolge und Projekte

Jeschner, der unter anderem Filmreihen im Puschkino Halle kuratiert hat, hing an seiner Heimat. Aber er dachte auch darüber hinaus. So hat er mit der Firma Sunday Filmproduktion etwa die abendfüllende Dokumentation „Die Welt jenseits der Stille“ über das Leben im Lockdown herausgebracht. Der Film lief wie andere Sunday-Produktionen auf Festivals, im Kino und im Fernsehen.

Thomas Jeschners Arbeit wird fehlen. Und sein Lächeln.

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